Lied „Duirt hangder den Garten“

Duirt hangder den Garten

1. Duirt hangder den Garten än aser Gemoin

Diu fliest en Braintschen sui klor uch roin.

Dor giuhn ech gor garn wonn`t schemmert ziau,

wonn geuldich äs gongen de Suann ze Riau.

2. Denn dor kun am Wuasser de Mädscher uall`n

Uch daut vun än mir um besten gefuall`n.

Ha trefen ech ängden wonn`t Iuwend wird

Menj Lefken, dat oinich, wonn`t Wuasser nit.

3. Ha riaden mir long d`niu und stiun und stiun

Hun oft vergessen auft Hoimengiun.

Wa soil ech niet giun sui garn zer Rann,

wiu ech menj Harzmädschen uall Iuwend keun sahn

Berlin, 23.05.2005 Brigitte Schneider, geb. Grall


Übersetzung auf deutsch von Kurt Bordon, Pfr. i.R. am 29.06.2024

1.Dort, hinter den Gärten, in unser‘ Gemein‘

dort fließt ein Brünnlein, so klar und rein.

Hin geh‘ ich gerne, wenn die Nacht zieht zu,

wenn goldig die Sonne geht zur Ruh.

  1. Hin kommen um Wasser, die Mädchen all‘,

auch, die mir am besten gefall’n.

Hier treff‘ ich immer, wenn‘ s Abend wird,

meine Liebste, die Schöne, wenn sie Wasser birgt.

  1. Hier reden wir lang‘ dann, und stehen und steh’n,

habe oft vergessen, nachhause zu gehen.

wie sollt‘ ich zur Rinne nicht gerne gehen,

wo ich mein Herzmädel all‘ Abend kann sehen.